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Der Chesapeake Bay Retriever



"Rau und Selbstbewusst, eine Herausforderung"
Intelligenz, Härte, Mut, Ausdauer und Widerstandsfähigkeit

 

Ursprungsland: U.S.A.
FCI-Standard Nr. 263 d/ 8.1
  

Erscheinungsbild
Hervorstechendes Merkmal ist sein mit keiner anderen Rasse vergleichbares Fell.
Ein "Pelz" aus dichter, wasserabweisender Unterwolle, gepaart mit kurzem, derben Deckhaar, das an Schultern, Hals, Rücken und Lenden gewellt ist, ohne sich jedoch zu kräuseln. Der Kopf des Chesapeake besitzt einen breiten, runden Schädel mit einem mittleren Stop. Die Farbe des "Chesapeake" reicht von dunkelbraun bis strohfarben einschließlich aller Blond-, Beige-, Braun- und Rottöne. Weiße Flecken an Brust und Zehen sowie oberhalb der großen Pfotenballen sind erlaubt, schwarz ist zuchtausschließend.


Geschichte und Ursprung

Der Chesapeake Bay Retriever "Chessie" ist der rauheste Geselle unter den Retrievern. Der Chesapeake Bay Retriever wurde anfangs an der "Chesapeake Bay", einer riesigen Meeresbucht südlich von Baltimore im US-Staat Maryland vor ca. 200 Jahren gezüchtet und verwendet. Seine Vorfahren "Canton" und "Sailor" welche im Jahre 1807 als Welpen von einer schiffbrüchigen englischen Handelsbrigg gerettet werden konnten, stammten aus den besten Arbeitslinien Neufundlands.
Die Cesapeake´s erwiesen sich als unermüdliche Apportierer, die bis zur völligen Erschöpfung arbeiten konnten. Intelligenz, Härte, Mut, Ausdauer und Widerstandsfähigkeit blieben über 100 Jahre lang einziges Zuchtziel. Schwache, kränkelnde Hunde oder solche mit unzureichender Leistungsfähigkeit wurden rigoros ausgemerzt.

Im Laufe der Jahre entwickelten sich aus den Gebrauchskreuzungen nach Paarungen mit Settern, Pointern, Flat Coats sowie Waterspaniels und unter einer äußerst scharfen, auf Arbeitsleistung ausgerichteten Selektion ein einheitlicher Typ von Hunden, die vorerst mit lokalem Namen und später als "Chesapeake Bay Retriever" bezeichnet wurden.



Bis zum heutigen Tag gibt es  keine Trennung in Arbeits- und Showlinien


Ausbildung
Der "Chesapeake" ist eine ausgesprochene Persönlichkeit, sehr selbständig und bedarf nach einer soliden und konsequenten Ausbildung bei der Arbeit nur noch geringer Unterstützung durch seinen Führer. Er kann auch dort noch eingesetzt werden, wo andere Retriever kräftemäßig scheitern würden. In der Jagd ist er besonders zuverlässlich und ausdauernder. Ebenso bewährt hat er sich als Lawinen- und Katastrophensuchhund, als Fährten- und Drogenspürhund. 

Als Blindenführhund konnte er sich wegen seines sehr ausgeprägten "Schutzverhaltens" nicht durchsetzen.

Sein oftmals besonders starker Eigenwille kann da und dort bei der Ausbildung Probleme bereiten, und es ist daher allgemein zu sagen, dass der "Chesapeake" Menschen, die keine Erfahrung mit Hunden haben, als "Erstlingshund" eher nicht empfohlen werden sollte.

Wesen
Intelligenz, Härte, Mut, Ausdauer und Widerstandsfähigkeit   
Der "Chesapeake" ist sehr selbständig und eine ausgesprochene Persönlichkeit.
Er kann auch dort noch eingesetzt werden, wo andere Retriever kräftemäßig scheitern würden.
Er ist aber nicht nur ein ausgezeichneter Jagdhund, sondern auch ein hervorragender Wachhund, der seinen Herrn, dessen Familie und Besitz zuverlässig bewacht und beschützt.

Der Chesapeake ist in Österreich - eine seltene Herausforderung!

Für Aussteller:


Haar
Das Haar sollte dicht und kurz sein, nirgendwo länger als 4 cm, mit dichter, feiner, wolliger Unterwolle. Das Haar an Gesicht und Läufen sollte sehr kurz und schlicht sein, mit einer Tendenz, sich nur über Schultern, Hals, Rücken und Lenden zu wellen. Mäßige Befederung an Hinterhand und Rute ist zulässig. Die Beschaffenheit des Haarkleides eines Chesapeake ist sehr wichtig, da der Chesapeake zur Jagd unter allen Arten von widrigen Witterungsbedingungen verwendet wird; oft arbeitet er auch in Schnee und Eis. Das Fett des harten Deckhaares und die wollige Unterwolle sind von ausgesprochenem Wert, um zu verhindern, dass das kalte Wasser auf die Haut des Chesapeake vordringt, und es hilft beim schnellen Trocknen. Das Haar des Chesapeakes sollte das Wasser abstoßen wie Entengefieder. Wenn ein Chesapeake das Wasser verlest und sich schüttelt, sollte das Haarkleid überhaupt kein Wasser mehr zurückhalten, sondern nur noch feucht sein.
Ausschließende Fehler: Ein Haarkleid, welches die Tendenz hat, sich über den ganzen Körper zu locken, muss ausgeschlossen werden. Befederung von Läufen und Rute von über 4,5 cm Länge muss ausgeschlossen werden.

Farbe
Die Farbe des Chesapeake-Bay-Retrievers muss so nahe wie möglich seiner Arbeitsumgebung entsprechen. Jede Farbe von Braun, Binse oder totem Gras ist annehmbar. Einfarbige Chesapeakes werden vorgezogen. Eine Farbe darf der anderen nicht vorgezogen werden. Ein weißen Fleck an der Brust, am Bauch, an den Zehen oder hinter den Pfoten (unmittelbar über dem großen Ballen) ist zulässig, aber je kleiner der Fleck, desto besser; eine durchgehende Färbung wird vorgezogen. Farbe und Beschaffenheit des Haares müssen beim Richten volle Beachtung erfahren. "Ehrenwerte" Narben sollten nicht bestraft werden.
Ausschließende Fehler: Schwarze Farbe; Weiß an irgendeinem Körperteil außer der Brust, Bauch, Zehen oder hinter den Pfoten muss ausgeschlossen werden.

Gangwerk
Das Gangwerk sollte ebenmäßig, frei und mühelos sein und den Eindruck von großer Kraft und Stärke vermitteln. Von der Seite gesehen sollte es ausgreifend sein mit keinerlei Einschränkung der Bewegung vorne und viel Schub hinten, und mit guter Winkelung der Knie- sowie Sprunggelenke. Auf einen zukommend sollten die Ellbogen keine Anzeichen des Ausdrehens aufweisen. Wenn der Chesapeake sich von einem wegbewegt, sollte kein Anzeichen von Kuhhessigkeit vorhanden sein. Bei zunehmender Geschwindigkeit zeigen die Läufe zunehmend die Tendenz, zu konvergieren und sich auf der medialen Ebene der Körperachse zu bewegen.  

Kopf
Der Chesapeake-Bay-Retriever sollte einen intelligenten Ausdruck haben  
Der Schädel ist breit und rund mit mittlerem Stop.

Die Augen sind von mittlerer Größe, sehr hell, gelblich oder bernsteinfarben und weit auseinanderliegend.
Die Ohren sind klein, hoch am Kopf angesetzt, lose hängend und von mittlerer Dicke.
Der Nasenrücken ist mittelkurz. Der Fang ist etwa gleich lang wie der Schädel, sich verjüngend, zugespitzt, aber nicht spitz.
Sie Lefzen sind schmal, nicht lose hängend.
Das Gebiss: Schere wird vorgezogen, aber Zange ist annehmbar. Ausschließende Fehler: Sowohl Vor- als auch Rückbiss sind auszuschließen.

Hals
Er sollte von mittlere Länge sein, von starker, muskulöser Erscheinung, gegen die Schulterpartie schmaler werdend.

Oberlinie
Sie sollte zeigen, das die Hinterhand genauso hoch oder sogar eine Spur höher ist als die Schultern.

Rücken
Er sollte kurz, kompakt und kraftvoll sein.

Brust
Sie sollte stark, tief und breit sein. Rippenwölbung rund und tief.

Rumpf
Er ist von mittlerer Länge, weder klobig noch karpfenartig aufgezogen, sondern von unten eher hohl aussehend, da die Flanken gut aufgezogen sein müssen.

Rute
Von mittlerer Länge, mittelschwer am Ansatz. Die Rute sollte gerade oder leicht gebogen sein und sollte weder über den Rücken rollen noch einen seitlichen Knick aufweisen.

Vorderhand
Es sollte keinerlei Neigung zu Schwäche der Vorderhand geben.

Schultern
Sie sollten schräg anliegen, mit voller Aktionsfreiheit, viel Kraft und ohne Bewegungseinschränkung.

Hinterhand
Eine gute Hinterhand ist wichtig. Sie sollte genauso viel Kraft haben wie die Vorderhand. Die Hinterhand sollte keine Anzeichen von Schwäche aufweisen. Die Hinterhand sollte besonders kraftvoll sein, um die Antriebskraft beim Schwimmen zu liefern. Die Läufe sollten von mittlerer Länge sein und gerade, mit guten Knochen und guter Bemuskelung. Die Hinterläufe sollten von vorne und hinten gesehen gerade erscheinen. Wolfskrallen, falls vorhanden, müssen von den Hinterläufen entfernt werden. Ausschließende Fehler: Wolfskrallen an den Hinterläufen sind ein Ausschlussgrund

Läufe
Sie sollten von mittlerer Länge sein, gerade, mit guten Knochen und guter Bemuskelung.

Vordermittelfuß
Leicht schräg gestellt und von mittlerer Länge. Die Vorderläufe sollten von vorne und hinten gesehen gerade
erscheinen. Wolfskrallen an den Vorderläufen können entfernt werden. Die Hasenpfoten mit guten Schwimmhäuten sollten von guter Größe sein mit wohlgerundeten, enganliegenden Zehen.

Größe
Rüden sollten 58 - 66 cm messen, Hündinnen 53 - 61 cm. Übergroße oder zu kleine Hunde sind streng zu bestrafen.

Proportionen
Die Höhe vom oberen Schulterblattrand bis zum Boden sollte etwas weniger messen als die Körperlänge von der Brustbeinlänge bis zum Sitzhöcker. Die Tiefe der Brust sollte wenigstens bis zum Ellenbogen reichen.

Gewicht
Rüden sollten von 29,5 - 36,5 kg wiegen, Hündinnen von 25 - 32 kg.

Ausschließende Fehler

1.       Hunde, die in den Rassemerkmalen mangeln

2.       Vor- oder Rückbiss

3.       Wolfskrallen an der Hinterhand

4.       Über den gesamten Körper gelocktes Haar oder Neigung dazu

5.       Befederung über 4,5 cm lang an der Rute oder Läufen

6.       Schwarze Farbe

7.       Weiß an irgendeinem Körperteil außer an Brust, Bauch, Zehen oder hinter den Pfoten

Das Haarkleid und ein insgesamt ausgeglichener Typus haben in der Beurteilung Vorrang über alle Angaben irgendwelcher Punktetabellen. Der Chesapeake sollte wohlproportioniert sein; ein Hund mit gutem Haar, der in anderen Punkten ausgeglichen ist, ist dem vorzuziehen, welcher in einigen Punkten herausragt, aber in den anderen schwach ist.

  Literatur:
Rosemarie Wild: Flat Coated Retriever – Chesapeake Bay Retriever (Müller Rüschlikon

F.C.I.-Standard No. 263 d (29.06.95)
Ursprungsland: U.S.A.                                                                                                             


ACSR   im November 2006