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Der Golden Retriever
       

 
ACSR - Austrian Connection of Salient Retriever

Der Golden Retriever – einer der schönsten Hunde
Freundlich, lebhaft und zugleich zutraulich mit ausgeglichenem Temperament

Ursprungsland: Großbritann
FCI-Standard Nr. 111 e/8.1

Erscheinungsbild

Der typische Golden ist ein kräftig gebauter, mittelgroßer Hund mit langem glattem oder leicht welligem Haar, das reich an Unterwolle ist. Die Kopfhaare sind kurz, so dass man das ausgeprägte Minenspiel deutlich erkennen kann. 

 



Der Golden Retriever hat meist einen ausgeprägter Stop
und die für ihn typisch großen Augen verleihen ihm einen friedvollen, ruhigen Ausdruck.
Sein friedlicher Blick hat sicher zu seiner breiten Beliebtheit beigetragen.
Die Farben reichen von hell-creme über hell-golden bis zu dunkel-golden - fast mittelbraun (keinesfalls Mahagoni oder Rottöne).
Der Behang ist mittelhoch angesetzt und in der Jugend in ihrer Farbe oft dunkler als der übrige Körper
Der Fang ist breit und kräftig, geeignet, auch schwerere Beute tragen zu können.
Sein langes Fell, das ihm hilft, sich auch im kalten Winter draußen wohl zu fühlen, fängt viel Schmutz ein. Aber auch in Zeiten des Haarwechsels ist der Staubsauger ein wichtiges Werkzeug des Besitzers.

 

                                Beschreibung, Geschichte und Ursprung 
Um den Ursprung der Retriever ranken sich viele Geschichten, deren Wahrheitsgehalt heute kaum noch überprüft werden kann. Als sicher gilt, dass der Ursprung aller Retrieverrassen in Neufundland liegt. Durch den regen Fischhandel, der zu Anfang des 19. Jahrhunderts zwischen England und Neufundland bestand, hatten die britischen Seeleute bei ihren Aufenthalten in Neufundland Gelegenheit, die dort lebenden Hunde kennen zu lernen und bei der Arbeit zu beobachten. Selbst bei rauhem Wetter apportierten diese Hunde die Bootsleinen aus dem Wasser und brachten sie an Land, oder sie apportierten aus den Netzen gefallene Fische. Von der Arbeit dieser wasserfreudigen und wetterfesten Hunde begeistert, brachten sie in den folgenden Jahren mehrere mit nach England. Aus Kreuzungen dieser heute ausgestorbenen "Kleinen Neufundländer" oder "St. John's Hunde" mit englischen Jagdhunden, z. B. dem roten Irischen Setter, entstanden "Wavy-Coated Retriever" von variabler Farbe.   

Die Geschichte der Golden Retriever lässt sich konkret bis ins Jahr 1864 zurückverfolgen. In diesem Jahr kaufte Lord Tweedmouth einen gelben Wavy-Coated Retriever von einem Schuhmacher in Brighton, der wiederum diesen Rüden namens "Nous" von einem Wildhüter zur Begleichung seiner Schulden in Zahlung genommen hatte. Nous war als einziger gelber Welpe unter ansonsten schwarzen Geschwistern geworfen worden. 1868 wurde "Nous" mit "Belle", einer Tweed-Water-Spaniel-Hündin, gepaart. Diese wasserbegeisterten Spaniels waren als sehr ausdauernde und gute Apportierhunde bekannt.
In den nun folgenden 20 Jahren wurden die Nachkommen von "Nous" und "Belle" mit weiteren Wavy-Coated Retrievern und Tweed-Water-Spaniels gekreuzt, außerdem mit Irish Settern und - in einer bestimmten Linie - mit einem sandfarbenen Bluthund. Nach und nach entwickelte sich ein Retriever mit spezifischen, für die anspruchsvolle "Arbeit nach dem Schuss" erforderlichen Eigenschaften und mit einem sehr gefälligen Äußeren - der Golden Retriever. 
Erst im Jahr 1911 wurde der Golden als gesonderte Retriever - Rasse anerkannt.   

Wesen:
Der Golden gilt als freundlicher, lebhafter und zugleich zutraulicher Hund
mit ausgeglichenem Temperament. Durch sein ausgeglichenes Wesen und seiner Anpassungsfähigkeit ist er vor allem als treuer Familienhund beliebt. 
Er passt sich Alltagssituationen mit viel Gelassenheit und Unerschrockenheit an.
Er verlangt aber nicht nur nach Bewegung, auch seine hohe Intelligenz möchte gefordert sein. 
Der Golden Retriever besticht durch seinen ausgeprägten Willen zum Gehorsam ("will to please") und seine Leichtführigkeit. Er ist sehr anhänglich und liebt es, an allen Aktivitäten seines "Menschenrudels" teilzuhaben. Je stärker er in das Familienleben integriert wird, um so mehr schließt er sich "seinen" Menschen an und ordnet sich gern ein und unter.  

Die gezielte Zucht zum Apportierhund hat bewirkt, dass es vielen Golden Retrievern ein tief verwurzeltes Bedürfnis ist, Gegenstände mit sich herumzutragen. Sein weiches Maul, Grundvoraussetzung für die Jagd, verhindert meist, dass das Apportierte Schaden nimmt.  
Geschossenes Wild aus dem Wasser oder auch aus dickem Gestrüpp seinem Herrn zu apportieren (engl. to retrieve) oder dank seiner hervorragenden Nase den Jäger zum geschossenen Wild zu führen, war seine ursprüngliche Aufgabe. 
Eben diese jagdlichen Anlagen des Retrievers befähigen ihn auch in hervorragender Weise zum Einsatz als Rettungs-, Blinden-, Sprengstoff- und Rauschgiftsuchhund oder als Behindertenbegleithund.

Damit ist er schon fast ein Allrounde, jedoch als Wachhund ist er weniger geeignet. Seine ausgeprägte Menschenfreundlichkeit ist nicht vereinbar mit Schutzhundfunktion, mit Mannschärfe. Wer einen Wachhund braucht, der Haus und Hof gegenüber Fremden wirkungsvoll verteidigt, sollte sich auf alle Fälle nach einer anderen Rasse umsehen.

Ausbildung zum jagdlichen Gebrauch
Der ideale Retriever ist aufmerksam, steady (ruhig auf dem Stand) und ohne die Aufmerksamkeit seines Führers zu verlangen. Er soll das Wild gut markieren und sich die Fallstelle über eine längere Zeit merken. Wenn er für einen Apport losgeschickt wird, sollte er bei der Suche ausdauernd sein, Initiative zeigen, eine gute Nase haben und die Fähigkeit, Wild zu finden. Er sollte in jedem Gelände arbeiten und Wasser unverzüglich ohne Ermunterung annehmen. Er arbeitet, um seinem Hundeführer zu gefallen (will to please) und ist in gutem Kontakt zu ihm, aber ohne abhängig von ihm zu sein. Wenn er das Wild gefunden hat, soll er es schnell und korrekt mit weichem Maul zurückbringen und es auch korrekt abgeben.

Auch der leichtführige Golden Retriever muss ausgebildet werden, denn sein angeborener Jagdtrieb will erst einmal in die richtigen Bahnen gelenkt werden. Er wurde gezüchtet für die "Arbeit nach dem Schuss", was bedeutet, dass er erlegtes Wild freudig und mit weichem Maul seinem Führer zuträgt. In erster Linie hat er sich zur Entenjagd und zur Jagd auf anderes Niederwild bestens bewährt und einen guten Namen gemacht.

Die klassische Beschäftigung für den "Golden" ist, wie auch bei den anderen Retrieverrassen, die Dummyarbeit. Mit diesem "Leinensäckchen", das als "Wildersatz" dient und das in verschiedenen Gewichtsvarianten zu haben ist, wird der Jagdbetrieb simuliert. 

Jede Form von Aggressivität, Ängstlichkeit, Kampftrieb oder Nervosität ist unerwünscht. Durch seinen "will to please" und seine Führigkeit ist er für alle Aufgaben leicht auszubilden.

Anforderung an den Hundebesitzer
Die viel gepriesene Menschenfreundlichkeit zeichnet den Golden Retriever besonders aus und macht ihn zu einem hervorragenden Familienhund, der sich auch in einem "Menschenrudel mit Kindern" sehr wohlfühlt. Die Sensibilität und die große Menschenbezogenheit erfordern einen ebenfalls "in sich ruhenden" Hundeführer, der ihn mit liebevoller, geduldiger Konsequenz und viel Einfühlungsvermögen zu einem fröhlichen, wohlerzogenen Begleiter ausbildet.
Für eine reine oder vorwiegende Zwingerhaltung ist er in keinem Fall geeignet, sein sensibler Charakter würde durch die Isolation von seiner Familie leiden, Verhaltensstörungen
wären vorprogrammiert. Sollten Sie ganztags berufstätig sein, ist ein Golden Retriever für Sie ungeeignet.

Der Golden Retriever liebt das Wasser in jeder Form, keine Pfütze ist ihm zu schmutzig. Er ist zwar ein sehr bewegungsfreudiger Hund, aber eintönige, routinemäßige Spaziergänge ohne Abwechslung werden ihm schnell langweilig. Auch seine Intelligenz möchte gefordert werden. Dem Alltagstrott kann ein leicht Retrieverbesitzer ganz entgehen, indem kleine Apportierübungen oder Suchenspiele in die täglichen Wanderungen "eingebaut" werden.  

MERKE: Jeder Hund, auch der Golden hat Zähne zur Verteidigung!

Gesundheit
Die durchschnittliche Lebenserwartung eines Golden Retrievers liegt bei ca. 12 - 14 Jahren. Der Golden Retriever ist nämlich im allgemeinen ein sehr robuster Hund und "hart im Nehmen". Das Risiko verschiedener Erbkrankheiten wie Hüftgelenksdysplasie (HD), Ellenbogendysplasie (ED), Hereditärer Katarakt (HC), Progressive Retina Atrophy (PRA) usw. wird durch gezielte Zuchtauslese und strenge Zuchtzulassungsvoraussetzungen reduziert.

Zurzbeschreibung:
Allgemeines Erscheinungsbild 
Symmetrisch, harmonisch, lebhaft, kraftvoll, ausgeglichene Bewegung; kernig bei freundlichem Ausdruck.

Charakteristika
Wille zum Gehorsam
("will to please"), intelligent mit natürlicher Anlage zu arbeiten und zu apportieren (engl. to retrieve).

Kopf und Schädel
Ausgeglichen und wohlgeformt, breiter Oberkopf, ohne grob zu sein, gut auf dem Hals sitzend, kräftiger, breiter und tiefer Fang. Fang von annähernd gleicher Länge wie der Schädel, ausgeprägter Stop. Nase schwarz.

Augen
Dunkelbraun, weit voneinander eingesetzt, dunkle Lidränder.

Behang
Mittelgroß, ungefähr in Höhe der Augen angesetzt.

Gebiss
Kräftige Kiefer mit einem perfekten, regelmäßigen und vollständigen Scherengebiss, wobei die obere Schneidezahnreihe ohne Zwischenraum über die untere greift und die Zähne senkrecht im Kiefer stehen.

Hals
Von guter Länge, trocken und muskulös, keine Wamme.

Vorhand
Vorderläufe gerade mit kräftigen Knochen, Schultern gut zurückliegend, langes Schulterblatt bei gleicher Oberarmlänge, dadurch gut unter den Rumpf gestellt. Ellenbogen gut anliegend. Von vorne gesehen sollen die Vorderläufe und Ellenbogen gerade stehen, weder nach innen, noch nach außen gedreht. Die Vorderläufe sollen kräftige Knochen aufweisen, die das Gewicht des Hundes mit Leichtigkeit tragen. Der Rücken sollte eine gerade Linie vom Widerrist zum Rutenansatz bilden und weder abfallend noch hochgezogen sein.

Gebäude
Ausgeglichen, kurz in der Lendenpartie, mächtiger Brustkorb. Rippen tief und gut gewölbt. Gerade obere Linie.

Hinterhand
Lende und Läufe kräftig und muskulös. Unterschenkel von guter Länge, gut gewinkelte Kniegelenke. Tiefe Sprunggelenke, die, von hinten betrachtet, gerade sind, nicht ein- oder ausdrehend. Kuhhessigkeit ist im höchsten Maße unerwünscht. Die kräftige Muskulatur der Lendenpartie geht in eine ebenso kräftige Hinterhand über. Der Oberschenkel ist sowohl breit wie auch muskulös, der Unterschenkel lang, der Knochen zwischen Sprunggelenk und Pfote kurz.

Pfoten
Rund und geschlossen, nicht zu groß. Die Zehen nicht zu lang und gut gekrümmt, die Ballen ausgebildet und kräftig. Katzenpfoten.

Rute
In Höhe der Rückenlinie angesetzt und getragen, bis zu den Sprunggelenken reichend, ohne Biegung am Rutenende. Der Rutenansatz verläuft in einer Linie mit dem Rücken. Die Rute wird gerade getragen, entweder in der Höhe des Rückens oder ein wenig darüber, aber weder hoch über dem Rücken getragen noch herunterhängend zwischen den Hinterläufen. Sie sollte auf der Unterseite eine gute Befederung aufweisen.

Gangart/Bewegung
Kraftvoll mit gutem Schub. Gerade und parallel in Vor- und Hinterhand. Vortritt ausgreifend und frei, dabei in der Vorhand ohne ein Zeichen des Steppens. In der Bewegung sollte der Golden Retriever ein flüssiges, raumgreifendes Gangwerk zeigen mit viel Schub aus der Hinterhand. Die Vorderläufe werden dabei nicht zu hoch gehoben, die Pfoten und der Vordermittelfuß drehen sich weder ein- noch auswärts. Die Beine bewegen sich parallel.

Haarkleid
Glatt oder wellig mit guter Befederung, dichte wasserabstoßende Unterwolle.

Farbe
Jede Schattierung von gold oder cremefarben, weder rot noch mahagoni. Einige wenige weiße Haare, allerdings nur an der Brust, sind zulässig.

Größe
Schulterhöhe: Rüden 56-61 cm, Hündinnen 51-56 cm.

Fehler
Jede Abweichung von den vorgenannten Punkten sollte als Fehler angesehen werden, dessen Bewertung in genauem Verhältnis zum Grad der Abweichung stehen sollte.


FCI-Standard No 111 e/8.1
Ursprungsland: Großbritann
          

ACSR  im Jänner 2004